Review zu "Corpse Grinding Machine" (2011)

Metalmasters (www.metalmasters.eu, 27.05.11)

ANDABATA aus Nürnberg machen keine Gefangenen und werden wohl auch niemals welche machen.
Die 14 Stücke auf ihrem aktuellen Album „Corpse Grinding Machine" sind mit das Heftigste, was ich in letzter Zeit gehört habe – sich zumeist in oberen Geschwindigkeitsgefilden bewegender Death Metal, welcher alle Klischees dieses evtl. derbsten aller Musiksubgenres enthält, als da wären:
Ultrabrutales Riffing, wobei ganz auf Gitarren verzichtet wird (!), und es „nur" einen Lead- und einen Rhythm-Bass gibt (dazu gleich mehr …), guttural gegrunzte Vocals, einschlägig besetzte Songtitel und –texte (sogar zwei Songs mit deutschen Lyrics sind vorhanden) und ein äußerst zensurverächtiges Coverartwork, auf welchem die „Körperzerkleinerungsmaschine" mit an anatomischer Deutlichkeit nicht überbietbarer Plakativität dargestellt ist.

Wie war das nochmals mit den zwei Bässen – und ganz ohne Gitarre ?
Dies funktioniert tatsächlich ganz prächtig, gibt dem sowieso schon finsteren Sound nochmals eine zusätzliche düster-morbide Note, legt diesen weiterhin ein gehöriges Stück tiefer und schafft subsummierend ein wohl einmaliges* Alleinstellungsmerkmal für eine Todesbleikapelle.
*Mir ist jedenfalls keine zweite Band bekannt, welche ohne Gitarren, wohl aber mit zwei Bässen auf die Menschheit losgeht …

Die dergestalt manifestierte und in vierzehn Gängen ausgelebte Blut- und Gedärmeorgie mundet ganz hervorragend, ist allerdings wirklich nichts für zartbesaitete Gemüter und Leute, welchen aufgrund optischer, akustischer oder olfaktorischer Sinneseindrücke schnell schlecht wird (ob im Verdauungstrakt oder anhand weicher Knie(scheiben), sei jetzt mal dahingestellt) …

Anspieltips auf diesem kultigen Album sind der Opener „Amok", auf welchem bereits unmißverständlich alle Trademarks des Duos breit ausgefächert werden, das sehr brachiale „One Shot", das phasenweise überlichtschnelle „Richter", welches dann im weiteren Verlauf bzw. beim Refrain „Richteeeeeer … !!" schön brutal verschleppt wird (das Riff erinnert mich allerdings ein wenig an „den guten alten Golem" von PROTECTOR*), das flotte und vergleichsweise melodische „The First Victim" und das abschließende etwas gemächlichere „Souleater" (herrlich gegrunzter Refrain – vielleicht das beste Stück auf dem Album).
*Für die Älteren unter euch – das ist jetzt 23 Jahre her …

Der Sound ist deutlich besser ausgefallen als auf dem mir ebenfalls vorliegenden 2006-er Album „Bloody Screams", ohne freilich herausragend zu sein.
Durch die (zwangsläufige) Baßlastigkeit drückt es allerdings auf dem gesamten Album doch ganz enorm, was „Corpse Grinding Machine" zu einer (r)echten Herausforderung für Subwoofer-Fans macht (Hochtöner werden wohl definitiv keine durchbrennen; hehehe …).

Fazit:
Ein in allen Belangen äußerst heftiges (und deftiges) Album – wer allerdings brachialen Splätter-Death-Metal extremster Ausprägung zu schätzen weiß, kann bedingungslos zuschlagen.
Und wer zudem noch in Franken wohnt und diese Rezension rechtzeitig liest, dem sei die CD-Release-Party am Samstagabend (28.05.2011) im Nürnberger Z-Bau (Roter Salon) um 20 Uhr zusammen mit zwei weiteren Bands (CHROME und WITCHBLOOD), eindringlich anempfohlen und ans blutige Herz gelegt.

Ich bin jedenfalls ziemlich angetan von dieser kompromißlosen Gewaltorgie, habe wohl die Ehre das Album noch VOR der Release-Party als erster zu rezensieren und freue mich auf das morgige Konzert und vergebe 7,3 Punkte mit Tendenz nach oben.