Review zu "The Door To The Other Side" (1998)

Killerspeed (Sept/Okt 2001)
Aus Zweibrücken kommt dieses 4+1+1-Demo der Band ANDABATA, welches bereits 1998 von Carsten Lutter komplett alleine eingespielt wurde. Dabei verzichtete er auf jegliche Hilfe in Form von Drumcomputer oder sonstigen technischen "Hilfsmitteln", was ihm zwar hoch anzurechnen ist, aber im vorligenden Fall vielleicht doch besser gewesen wäre. Herr Lutter trommelt sich durch die vier Songs, daß ich diese Platte keinem Menschen mit Herzrhythmusstörungen empfehlen möchte. Das Besondere dieser Eigenproduktion ist eigentlich, daß ANDABATA gänzlich auf den Einsatz von Gitarren verzichtet und dabei mit zwei separaten Bässen agieren (obwohl ein Bass anscheindend gerne wie eine Gitarre klingen möchte). Eigentlich eine nette Idee, die ich mir mit einem Groove-Gewitter und filigranen Bass-Melodien und Läufen gut vorstellen kann. Leider ist die Umsetzung mehr als mangelhaft, denn von den typischen Eigenschaften eines Tieftöners ist nicht mehr viel übriggeblieben. Statdessen quietscht und schrubbt man auf dem Gerät herum, so daß aus dem nur noch kratzende und andere komische Laute kommen. Schade. Musikalisch kann man die Songs in die Black-/ Death- Grindcore Ecke schieben, wozu die vielen Blast-Attacken und der mehr als wüst grunzende Gesang passen würde. Auf "The Door To The Other Side" befinden sich vier reguläre Songs, ein kurzes Intro und ein 9-minütiges Outro, welches nur aus Krach und Geräsuchen (ab und zu wird auch mal ein Wort böse gegrunzt) besteht. Fast ungenießbar macht das Ganze aber der extrem schlechte Sound, der auch von einem im Proberaum aufgestellten Billig-Kassettenrekorder stammen könnte (alle Musiker wissen, wovon ich rede). Also, Retro in allen Ehren, aber im heutigen Zeitalter der Studiotechnik sind gewisse Dinge einfach Standard und sollten bei der nächsten Produktion unbedingt berücksichtigt werden. Gerade bei dieser Art von Musik ist es wichtig, daß der Sound differenziert und wuchtig ist. Carsten Lutter hat mittlerweile auch eine komplette Mannschaft um sich geschart, mit der er bereits Live-Erfahrungen sammeln konnte und die ihm hinsichtlich einer neuen Produktion bestimmt weiterhelfen werden. Es gibt einen Punkt für die Idee und dem Ein-Mann-Projekt, sowie einen weiteren halben Punkt für "I Hope", der einem das Gefühl vermittelt, einen richtigen Song zu hören. Wer sich diese Demo-CD zulegen möchte, sollte 10,-DM zzgl. Versandkosten Herrn Lutter zukommen lassen.
1,5 Punkte von 10 Punkten (Chris Staubach)